1968 kam Herbert Aki Lütkebohmert über Viktoria Heiden und
TSV Marl-Hüls nach Schalke. "Wir waren zu Hause
neun sportbegeisterte Geschwister. Es waren einfache Verhältnisse.
Unser Vater war Anstreicher auf der Zeche Graf Moltke in Gladbeck.
Und als Aki, der jüngste Sohn, Profi auf Schalke wurde, war
er der ganze Stolz der Familie. Unsere Mutter war immer ganz gerührt,
wenn Leute in Heiden an der Haustür klingelten und nach
einem Autogramm fragten", erinnert sich Akis Schwester Luzie
Minarzik. Unter Trainer Ivica Horvat wurde der Dauerrenner zur
Lunge des Schalker Spiels. 286 Bundesligaspiele und fast ein ganzes
Jahrzehnt lang schuftete er im Mittelfeld.
Um die internationale Krönung seiner Fußballer-Laufbahn brachte sich Lütkebohmert selbst. Durch seine Verwicklung in den Bundesligaskandal wurde er am 18. März 1973 für zwei Jahre gesperrt, im Januar 1974 begnadigt. "Ohne diese Sperre hätte ich ihn in die WM-Mannschaft geholt", erklärte Bundestrainer Helmut Schön damals.
Die Lütkebohmerts aus Heiden mit Mutter Maria und Vater Franz in der Mitte, Weihnachten 1958 : Aki posiert ganz stolz im neuen Trainingsanzug (vorne rechts). Sein Spitzname leitete sich übrigens von dem früheren Nationalspieler Aki Schmidt ab, mit dem er in jungen Jahren oft verglichen wurde.
Aki und Nina Lütkebohmert bei ihrem
gemeinsamen Urlaub 1991.
Unlängst sagte die sympathische Nina in einem Interview : "Ich bin dankbar dafür, wenn mir irgendjemand etwas über ihn erzählt." Auf einem alten abgenutzten Videoband sieht sie sich noch einmal ein paar Spielszenen an. Aki in Aktion in der alten Glückauf-Kampfbahn, die Stutzen herunterhängend, den Ball voller Energie und mit wehendem Blondschopf durch das Mittelfeld treibend, ein Weitschuss landet im Tor, jubelnd dreht er ab. "Wenn ich den Papa so sehe, sah er schon verdammt gut aus", sagt Nina lächelnd.
Die Königsblauen Jungs danken dem Schalker Kreisel für die schönen Bilder und Texte.